Das AllAround 160 ist eine Etappenrennen im Aostatal welches in drei Tagen über drei Etappen ausgetragen wird.
Etappe 1. Aosta - Vetan - La Salle
Die erste Etappe des AllAround 160 begann in Aosta und führte uns über 43 km und 2200 Höhenmeter nach La Salle. Das Rennen wurde nach Startnummern in Vierergruppen im sogenannten "Transfer" gestartet. Dies bedeutet, dass die Zeitmessung für diesen Abschnitt des Rennens nicht aktiv ist und eine entspannte Fahrt ermöglicht. Der Wettkampf beginnt dann in den einzelnen "Stages". Mit der Startnummer 2 wurde ich in die erste Gruppe auf die Strecke geschickt.
Die erste Stage begann nach 6 km und stellte uns vor eine erhebliche Herausforderung. Der sehr steile Aufstieg war durch die nächtlichen und morgendlichen Gewitter noch nass und rutschig. Die Wiesen, die wir durchquerten, durchnässten uns fast vollständig. Eine weitere große Herausforderung war die Navigation mit dem GPS-Gerät, auf dem die Route gespeichert war. Die Strecke und Abzweigungen waren schlecht bis gar nicht ausgeschildert, was es für nicht-Ortsunkundige schwierig machte, den richtigen Weg zu finden. Aufgrund der mangelhaften Ausschilderung verirrte ich mich mehrmals und verlor dadurch etwas Zeit.
Die erste Stage endete nach 8 km und 850 Höhenmetern, woraufhin es in die Mittagspause ging. Während dieser Pause wurde die Zeit neutralisiert und wir konnten für mindestens eine und maximal zwei Stunden unsere Fahrräder aufladen.
Nach der Ladepause ging es im Transfer weiter zur zweiten Stage. Diese führte uns über 24 km zum Col de Bart und anschließend zum Ziel in La Salle. Auf diesem Abschnitt mussten 960 Höhenmeter im Aufstieg und 1800 Höhenmeter im Abstieg bewältigt werden. Nach dieser ersten Etappe, konnte ich mich auf den 2. Zwischenrand klassieren.
Etappe 2: La Salle - La Thuile - La Salle
Die zweite Etappe startete und endete am selben Ort, an dem die erste Etappe ihr Ziel hatte.
Der Startschuss fiel etwas früher als am Vortag. Vor der Mittagspause und dem Aufladen der Fahrräder absolvierten wir zwei Stages, die zusammen etwa 1100 Höhenmeter im Aufstieg und 900 Höhenmeter im Abstieg beinhalteten. Die Aufstiege waren anspruchsvoll und liessen das Laktat in den Beinen sprudeln. Die steile, aber sehr spaßige Abfahrt führte uns dann zur Mittagspause.
Nach einer 1,5-stündigen Ladepause ging es mit dem Sessellift hoch zur dritten Stage, einer reinen Downhill-Strecke. Diese Stage führte uns durch den Bikepark von La Thuile, der mit seinen genialen, flowigen Trails die Möglichkeit bot, richtig Gas zu geben. Anschliessend folgte ein relativ langer Transfer zur letzten Stage, währenddessen wir die atemberaubende Landschaft im Valdigne mit Blick auf den Mont Blanc geniessen konnten.
Die letzte Stage war ebenfalls eine Downhill-Strecke, deren Ziel in der Nähe des Etappenziels lag. Das Glück war jedoch nicht auf meiner Seite. In der ersten Kurve verbog ich mir mit einem Ast meinen Schaltwerkkäfig und musste kurz anhalten. Etwa in der Mitte der Strecke bog ich ausserdem in den falschen Trail ein und musste den richtigen Weg erst suchen, was mich mehrere Minuten kostete. Aufgrund dieses Missgeschicks fiel ich am Ende der zweiten Etappe mit einer Zeit von 1:30 auf den vierten Rang im Gesamtklassement zurück
Etappe 3: La Salle - Saint-Rhémy-en-Bosse - Aosta
Die letzte Etappe über 58 km und 2600 Höhenmeter führte von La Salle zurück nach Aosta. Dabei überquerten wir den Col de Serena auf über 2500 Metern über dem Meeresspiegel.
Mein Ziel für diese letzte Etappe war klar: die verlorene Zeit vom Vortag zurückzuholen und mich wieder aufs Podium zu fahren.
Ich wusste, dass mir der lange Aufstieg entgegenkommen würde, um Zeit auf die Konkurrenz gutzumachen. Die Aussicht vom Col de Serena war malerisch, und die Abfahrt führte durch technisch anspruchsvolles, hochalpines Gelände. Die erste Stage endete nach 25 km und 1700 Höhenmetern.
Im Transfer ging es dann zur Ladepause und weiter zur zweiten Stage.
Hier wartete erneut ein sehr steiler und technischer Aufstieg auf uns, bevor es mit einer langen Abfahrt hinunter nach Aosta ins Ziel ging.
Schlussendlich ging mein Plan auf: Ich konnte mich auf den zweiten Schlussrang klassieren und fuhr am letzten Tag ganze sechs Minuten Vorsprung auf den Drittplatzierten heraus.
Dieses Erlebnis war unglaublich: neue Erfahrungen, großartige Trails und nette Gespräche machten diese drei Tage unvergesslich. Natürlich ist auch der zweite Rang ein toller Erfolg für mich und ich freue mich schon auf nächstes Jahr!
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