eMTB-Weltcup Rumänien – Holeshot-Doppelsieg trotz Rückschlägen
- Lukas Dennda
- 17. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Der Startschuss in die neue eMTB-Weltcup-Saison führte uns nach Rumänien, genauer gesagt nach Cheile Grădiștei – ein Ort in den Karpaten, rund drei Stunden nördlich von Bukarest gelegen. Die Location war neu im Kalender der World eBike Series (WES), was für uns bedeutete: Unbekanntes Terrain, keine Erfahrungswerte. Doch bereits beim ersten Streckentraining am Freitag war klar, hier wartet ein echtes Highlight.
Anreise & Vorbereitung
Wir landeten am Donnerstag Nachmittag in Bukarest. Die Akkus unserer Bikes hatten wir, wie es die Sicherheitsbestimmungen vorschreiben, im Vorfeld per Landtransport an den Veranstaltungsort geschickt. Am Freitagmorgen stand zunächst ein offizielles Fotoshooting mit der Rennserie auf dem Programm, bevor es am Nachmittag in die erste Trainingssession ging.
Die Strecke präsentierte sich technisch anspruchsvoll, mit vielen fordernden Passagen und genau der Art von Charakter, die einem eMTB-Weltcup gerecht wird. Solche Kurse hatten wir uns schon lange gewünscht, endlich war einer da.
Rennen 1 – Holeshot-Sieg und Pechsträhne
Das erste Rennen startete am Samstag mit der Qualifikation. Mit der sechstschnellsten Zeit sicherte ich mir einen Platz in der ersten Startreihe, perfekte Ausgangslage, um den Holeshot anzugreifen. Der Holeshot ist eine Sonderwertung für den schnellsten Start, ein prestigeträchtiger Bonus.
Punkt 14:00 Uhr fiel der Startschuss – und es klappte: Ich holte mir mit 0,14 Sekunden Vorsprung den Holeshot! Ein starkes Gefühl, vor dem Feld in die erste Kurve zu gehen.
Doch das Rennen selbst verlief weniger glücklich: In Runde 3 erlitt ich einen Plattfuß am Vorderrad. Glücklicherweise passierte das direkt vor der Tech-Zone, sodass der Wechsel schnell erledigt war. Ich konnte mich zurück ins Rennen kämpfen – aber in Runde 6 erwischte es auch noch das Hinterrad. Dieses Mal war die Tech-Zone deutlich weiter entfernt, ich musste ein ganzes Stück zu Fuss zurücklegen. Shit happens.
Trotz der Zeitverluste kämpfte ich mich wieder nach vorne und beendete das Rennen auf Rang 8. Angesichts der Umstände ein solides Ergebnis und der Holeshot war ein echtes Highlight.

Rennen 2 – Zweiter Holeshot in Folge
Am Sonntag stand das zweite Rennen an, auf der gleichen Strecke, aber in entgegengesetzter Fahrtrichtung. Dadurch veränderte sich der Charakter der Runde deutlich, was neue Herausforderungen mit sich brachte. Technischere Abfahren und steilere Anstiege.
Auch in der zweiten Quali fuhr ich auf Rang 6 und stand erneut in der ersten Reihe. Wieder wollte ich mir den Holeshot holen – und es gelang: Mit über 0,3 Sekunden Vorsprung konnte ich mich erneut an die Spitze setzen.
Leider leistete ich mir in der ersten Runde einen Fahrfehler, verlor die Führung und konnte das Tempo der Spitze nicht ganz mitgehen. Doch das Rennen verlief diesmal ohne Defekte, ich fuhr konstant und brachte einen soliden 7. Platz ins Ziel.

Fazit
Zwei Holeshots an einem Rennwochenende – das ist für mich ein starkes Statement zu Saisonbeginn. Ich weiss, dass mein Wintertraining Früchte trägt und ich vorne mitfahren kann. Klar ist: Das sollen nicht die letzten Holeshots dieses Jahres bleiben.
Ein grosses Kompliment an die Organisatoren in Rumänien – die Strecke, das Event und die Stimmung vor Ort waren top. Ich freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen in Cheile Grădiștei.

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